(Ein Beitrag von Jennifer N.)
Heute möchte ich euch etwas über die Zucht von Enchyträen erzählen. Im Grunde ist es eine sehr einfache Geschichte. Ich ziehe meine Enchyträen in Kokoshumus. Der Vorteil ist, dass diese Ziegel die man davon kaufen kann, sehr ergiebig sind, wenn man sie mit Wasser aufquellen lässt und für die Würmer bietet diese Erde ein super lockeres Substrat, indem sie sich sehr wohl fühlen.
Was ihr braucht:
- Kokoshumusziegel – bekommt man entweder im Terraristik bzw Aquaristikgeschäft oder online
- Ein Behälter mit Deckel – Tupperdose, Eisdose, Weingummibox etc.
- Zuchtansatz Enchyträen – Entweder einen bestehenden von Privat erwerben oder im Aquaristikgeschäft meist im Kühlschrank, in diesen typischen Lebendfutterbeuteln erhältlich oder eben im Onlinehandel
- Haferflocken als Futter
Als erstes solltet ihr die Box gut mit heißem Wasser ausspülen und kleine Löcher in den Deckel machen. Einen Teil des Kokosziegels abbrechen ( kann schwer gehen und bröseln ) und diesen dann mit Wasser aufquellen lassen. Am besten nach Gefühl mit weniger anfangen und lieber Wasser bei Bedarf nachkippen. Es sollte alles locker sein danach, ruhig leicht feucht, aber eben nicht nass. Wenn es zu nass sein sollte, einfach etwas ausdrücken.
Nun gibt man das vorbereitete Substrat in die Dose, ungefähr etwas weniger als halb voll bis halb voll. Wichtig ist, nicht andrücken! Einfach locker rein und in der Mitte wird eine kleine Kuhle gemacht. Dort kommt später immer das Futter hin.
Die Enchyträen solltet ihr jetzt auch erst aus dem Wasser des Beutels holen und am besten in einem Artemia Sieb kurz mit kaltem Wasser abspülen und direkt in die Box geben, die Biester fangen sofort an zu kriechen und setzen sich gern in den Ritzen des Artemia Siebs ab, daher nicht zu lange warten
Am besten verteilt ihr sie um die Kuhle herum.

Das Futter könnt ihr jetzt oder auch schon vorher anfertigen, das ist im Grunde egal. Ihr nehmt dazu die Haferflocken und könnt diese am optimalsten mit einer Küchenmaschine und etwas Wasser zu einem Brei verarbeiten. Es sollte nicht flüssig sein, aber auch nicht zu fest. Man braucht nicht viel für eine Fütterung, aber so wenig herstellen ist Quatsch. Daher stelle ich immer etwas mehr her und friere den Futterbrei platt gedrückt in einem Gefrierbeutel ein. So habe ich später eine Platte und kann einfach jedes mal ein kleines Stück abbrechen und in die Dose geben. Es taut super schnell auf und wird dann auch gut angenommen. In der Regel sollte eine Futterportion innerhalb von 2 Tagen gefressen werden, sonst könnte es schimmeln. Schimmel sollte am besten gar nicht entstehen. Sollte es doch einmal passieren, bitte alles an Schimmel entfernen. Als Menge breche ich dann so ein ca. 2 Euro großes Stück ab. Kommt aber auch auf die Besatzdichte an. Lieber erstmal weniger nehmen!
Von dem hergestellten Futterbrei gebt ihr nun ein wenig in die Kuhle und könnt dann die Würmer noch ein wenig “dran schieben”, sie finden aber auch selbst den Weg füher oder später 

Lagern solltet ihr den Zuchtansatz nicht zu warm, bei uns steht er relativ dunkel bei ca 20 Grad.
Fertig ist der Zuchtansatz!
Das erste mal Futter daraus entnehmen für eure Bewohner solltet ihr erst nach 3 bis 4 Wochen. Bis dahin sollte sich eine stabile Polulation aufgebaut haben und ab da könnt ihr ein bis zwei mal die Woche Würmer entnehmen. Öfter sollten sie auch nicht verfüttert werden, da sie sehr gehaltvoll sind und kleine dickmacher 

Dieses Futter ist ideal um Laichbereitschaft anzukurbeln oder Tiere aufzupeppeln. Dazu wie ihr seht sehr leicht selbst zu Züchten.
Tipp zum Entnehmen der Würmer:
Eine Schüssel mit ca. 40 Grad warmen Wasser nehmen und die Box kurz reinstellen. Die Enchyträen kommen dann alle aus dem Substrat gekrabbelt, da sie die Wärme nicht mögen.
Man kann dann nach einer Gewissen Zeit den Zuchtansatz teilen und einen neuen damit starten, so hat man immer gutes und naturnahes Futter im Haus! Viel Spaß beim ausprobieren. Zum Schluss gibt es dann noch ein paar Bilder 


Fertiger Zuchtansatz mit Futter in der Mitte

Als Futter dienen handelsübliche Haferflocken

Mit einem Rührstab und etwas Wasser zu einem Futterbrei vermischt

Der Futterbrei kann dann in einem Gefrierbeutel platt gedrückt eingefroren werden

Frisch eingesetzte Enchyträen mit Futter